Zielsetzungen drücken eine Einschätzung von Faktoren aus, die größtenteils außerhalb des Unternehmens liegen und nicht unter seiner Kontrolle stehen. Die Welt steht nicht still. (Drucker 2009, S.170)

📖 d. h. Motivation

Motivation ist die Aktivierung zielorientierten Verhaltens; Motivation ist immer situativ. Situative Führung bedeutet, möglichst genau auf die Situation und den Mitarbeiterindividuell einzugehen – und zwar immer auch auf die Motivation seiner Handlungen. Motivationale Führung zeichnet sich dadurch aus, jemanden zu etwas zuführen, ihm beratend zur Seite zu stehen und zu versuchen, ihn zu motivieren. (Bolten…

Ich würde zuerst die Begriffe Ziel, Aufgabe (Arbeit), Ergebnis an einem Beispiel veranschaulichen: einem Lauf. Bei einem Lauf (im Rahmen eines Wettbewerbs) über die Ziellinie zu rennen ist eine Aufgabe (Arbeit). Im Gegensatz ist ein Ziel, den Lauf unter den ersten 10 Teilnehmern zu beenden, oder ‒ noch besser ‒ es aufs Podium zu schaffen (streched goal). Eine bestimmte Zeit zu laufen ist ohne Vergleichbarkeit ein Ergebnis. ‒ Die Zeit an sich kann gut oder schlecht sein. Ohne Vergleich lässt sich das nicht bewerten. ‒ Einen neuen Weltrekord aufzustellen, heißt im Umkehrschluss schneller als alle anderen Läufer der gleichen Disziplin zu sein, was wiederum ein Ziel darstellt. Dabei sollte man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen, denn die Regeln und Vorschriften (Gesetze) sind für einen Hürdenlauf andere, als für einen Marathonlauf ‒ so darf beim Marathonlauf das Gefälle zwischen Start und Ziel eine bestimmte Höhe nicht überschreiten. Außerdem setzten die unterschiedlichen „Disziplinen“ andere Qualifikation voraus. Was uns zur Vorbereitung auf die Aufgabe (sic!) über die Entfaltung von Potenzialen des Läufers durch seinen Trainer oder Trainerstab führt. Das Training dient dem Zweck, die Machbarkeit der Aufgabe sicherzustellen. (eigene Überlegungen)

Aufgaben (Arbeit), die nicht machbar erscheinen, motivieren nicht und sind wertlos. Da können die Motive noch so interessant sein. Deshalb ist es wichtig, Aufgaben zu identifizieren, die man auch tatsächlich schaffen kann oder bei denen die Bedingungen so gestellt sind, dass sie erreichbar erscheinen. (Bolten 2013, S.63) Aus diesem Grund beginnen viele Marathonläufer mit einem Halbmarathon. (eigene Anmerkung)

Es lässt sich an dieser Stelle festhalten, dass Ziele relativ zu einer externen Bezugsgröße sind, auf die wir keinen direkt Einfluss ausüben aber vergleichen können. Aufgaben (Arbeit) sind Tätigkeiten die durch direkte Beeinflussbarkeit oder durch fehlende Vergleichbarkeit (Messung) gekennzeichnet sind, und machbar erscheinen. (eigene Überlegungen)

Ein Ergebnis ergibt sich durch Messen (und hat ohne einen Vergleich keine Bedeutung) und wird von einen oder mehreren Faktoren beeinflusst. Ziele nutzen daher einen Fremdvergleich (auf den wir keinen Einfluss ausüben können) um das Ergebnis zu beurteilen. Fehlt ein Fremdvergleich werden zur Beurteilung historische Ergebnisse und Einflussfaktoren (siehe auch PESTEL Analyse) betrachtet. Am Beispiel würden es Bedingungen beim Lauf sein, wie z. B. das Wetter oder die Verpflegung oder das Material, und die Ergebnisse und Umfeldfaktoren bei vergangenen Rennen. (eigene Überlegungen)

📖 d. h. messen / eine Messung

Eine quantitativ ausgedrückte Verringerung der Unsicherheit auf der Grundlage einer oder mehrerer Beobachtungen. (Hubbard 2014, S.31) Quelle: Hubbard, Douglas W. (2014): How to Measure Anything. Finding the Value of Intangibles in Business. 3rd ed. Hoboken: Wiley.

📖 d. h. (Schlüssel-)Qualifikation & Kompetenz

Schlüsselqualifikationen können nicht wie fachliche Fähigkeiten erworben bzw. erlernt, sondern nur durch die Auseinandersetzung mit konkreten Aufgabenstellungen entwickelt werden („learning by doing“). (Hintz 2018, S.15) In den 1990er Jahren wurde das Wort „Qualifikation“ zunehmend durch „Kompetenz“ ersetzt. Der Kompetenzbegriff fokussiert das Individuum, das die veränderten Lebensbedingungen zum Teil selbst mitgestalten kann, indem es sich Kompetenzen für die Gestaltbarkeit…

Die Messung der Ergebnisse ist wichtiger als der Messprozess. Aber beides zu messen ist noch wertvoller. Mein tatsächliches Gewicht ist wichtiger als die Messung meiner täglichen Kalorienzufuhr, Herzfrequenz, Blutdruck und der Summe der Kalorien, die auf meinem noch zu kaufenden Cross-Trainer verbrannt wurden. Aber wenn man all diese Messungen zusammen betrachtet, bekommt man eine bessere Vorstellung davon, was wirklich in dem System vor sich geht, das ich „mich“ nenne. (Apello 2011, S.226)

Das Körpergewicht hat jedoch ohne einen Vergleich keine Aussagekraft, wo der Körpermasseindex (https://de.wikipedia.org/wiki/Body-Mass-Index) zum Tragen kommt. Der Körpermasseindex kann als Ziel verstanden werden. Welcher Körpermasseindex nun der „gesunde“ ist, ist eine Definition auf die wir keinen Einfluss haben.

Wachstum wiederum beschreibt eine Änderung des Ergebnisses über eine definierte Periode (Zeitraum). Ein Wachstum ist nicht automatisch mit dem arithmetischen Anstieg der Ergebnisse gleichzusetzen. Bezüglich der Frage nach „Unternehmenswachstum“ möchte ich auf den folgenden Artikel verweisen: Für Ziele sorgen (eigene Überlegungen)

Exkurs Gewinn, der kein Ziel ist: Zweck und Aufgabe von Unternehmen

Quellen:

  • Appelo, Jurgen (2011): Management 3.0. Leading Agile developers, developing agile leaders. Upper Saddle River, N.J: Addison-Wesley (The Addison-Wesley signature series).
  • Bolten, Günter (2013): Auf der Suche nach Führungsidentität. Orientierungshilfen für Führungskräfte. Wiesbaden: Springer Gabler.
  • Drucker, Peter F. (2009): Management. Band 1. 2 Bände. Frankfurt, M., NY: Campus-Verl.